MPU wegen Punkten
In einer MPU wegen Punkten wird überprüft, ob ein auffällig gewordener Kraftfahrer oder Kraftfahrerin sicher und regelkonform am Straßenverkehr teilnehmen kann. In einer MPU wegen Punkten ist die psychologische Untersuchung die größte Herausforderung! Und in den allermeisten Fällen ist das psychologische Gespräch, ohne intensive und professionelle Vorbereitung nicht zu bestehen. Sie müssen umfassend und genau darlegen, wie es zu den aktenkundigen Verkehrsdelikten gekommen ist. Ferner muss dargestellt werden, welche persönliche Motive und Hintergründe eine Rolle gespielt haben bzw. zu den Delikten beigetragen haben und was sich an Ihrer Einstellung und Ihrem Verhalten geändert hat.
Geschwindigkeitskontrolle auf der Autobahn
Brauche ich wirklich eine Vorbereitung zur MPU?
Eine intensive sowie kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Fehl- und Fahrverhalten ist erforderlich, um die MPU zu bestehen. Sie müssen glaubhaft und plausibel erklären können, wie Sie zukünftig weitere Verkehrsverstöße vermeiden wollen. Erfahrungsgemäß ist Selbstüberschätzung eine sehr verbreitete Ursache für rasantes und schnelles Fahren, aber auch Stress und mangelnde Selbstkontrolle.
In der Regel gibt es nicht nur eine Ursache für Regelbrüche im Straßenverkehr. Alle Hintergründe müssen sauber herausgearbeitet werden.
Wie weit verbreitet ist die PUNKTE-MPU?
Es gibt verschiedene Gründe, warum eine MPU von Behörden und Gerichten angeordnet wird (
Alkohol,
Drogen,
Straftaten). Der häufigste Anlass für eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung ist Alkohol im Strassenverkehr, danach die Drogendelikte. Die Ansammlung von Punkten (8 Punkte oder mehr) in Flensburg ist der geringste Anteil
aller angeordneten MPUs. Der Entzug des Führerscheins aufgrund zu vieler Punkte ist sehr selten und betrifft tatsächlich sogar nur weniger als 0,2 Prozent aller Autofahrer*innen in Deutschland.
Wer muss zur Punkte-MPU?
In Flensburg werden alle Verkehrsverstöße eines Verkehrsteilnehmers bzw. Verkehrsteilnehmerin registriert. Punkte in Flensburg werden immer dann eingetragen, wenn ein Kraftfahrer oder Kraftfahrerin die Verkehrssicherheit gravierend
gefährdet, z.B. durch deutlich zu schnelles Fahren, Rotlichtverstoß oder Telefonieren am Steuer. Die Punkte werden aber auch für andere unterschiedliche Verkehrsverstöße vergeben, beispielsweise für rücksichtsloses Fahren, unerlaubtes
Entfernen vom Unfallort etc.. Es muss entweder zu einem wirklich gravierenden Verstoß gekommen sein oder zu mehrfachen Verkehrsverstößen, die dann auch noch aktenkundig wurden, bevor der Führerschein tatsächlich entzogen wird. Sobald
8 Punkte erreicht sind, wird der Führerschein entzogen und es folgt eine MPU.
Was muss ich im Vorfeld meiner MPU in die Wege leiten?
Frühestens 3-6 Monate vor Ablauf Ihrer Sperrfrist (kommt auf die Behörde an) können Sie einen Antrag auf Neuerteilung Ihrer Fahrerlaubnis bei der Führerscheinstelle Ihres Ortes stellen. Ihren Führerschein erhalten Sie jedoch erst nach Ablauf Ihrer Sperrfrist und einer erfolgreichen MPU zurück. Nach Ende Ihrer Sperrfrist müssen Sie Ihre MPU nicht unbedingt absolvieren. Im Prinzip können Sie sich so viel Zeit lassen, wie Sie möchten. Ohne jede weitere Auffälligkeit könnten Sie nach 15 Jahren Ihren Führerschein sogar ohne MPU einfach neu machen. In diesen 15 Jahren dürfen Sie aber auch keinen Antrag auf Neuerteilung gestellt haben. Das Zählen der 15 Jahre würde mit Antrag der Neuerteilung neu beginnen. Wollen Sie die MPU aber absolvieren, sollten Sie den Zeitraum vor Ihrer MPU unbedingt sinnvoll nutzen. Eine vertiefte Aufarbeitung ist sehr empfehlenswert.